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....ganzheitliche ansätze - künstleriche raumgestaltung - solar energie - autarke energiekonzepte
 
     

erzeuge, aber nimm nicht in besitz.
handle ohne erwartung.
fördere, ohne zu beherrschen.
dies nennt man die subtilen kräfte.


lao-tzu, 6. vorchristliches jh.
   
 


” Mit anderen Worten: Musik wirkt, ohne dass irgend eine Ästhetik noch theoretische Brücken zu ihr schlagen müsste. Nietzsche bei all seiner Hegelfeindschaft schrieb daher nur Hegel fort, als er "Ästhetik" "nichts als eine angewandte Physiologie" nannte und die rhetorische Frage stellte: "Was will eigentlich meiner ganzer Leib von der Musik überhaupt? Denn es gibt keine Seele..."
friedrich kittler "bei tanzmusik kommt es einem in die beine"

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” Der Architekt Robert Krier aus Luxemburg kritisiert die moderne Ideologie der Stadtplanung, die urbane Orte zu Wüsten werden liess und den Gang in die virtuellen Welten als Ersatz fšrdert. Das Modell der traditionellen Stadt ist für ihn weiterhin Vorbild für die Gestaltung lebbarer Räume, die den Wünschen der Menschen entsprechen. Sie haben eine radikale Kritik am modernen Städtebau vorgetragen. Er habe die Städte als Orte zerstört. Was ist Ihr Haupteinwand gegen den modernen Urbanismus?
Robert Krier: Dass die Städte keine Orte mehr sind und nur noch eine schwache Identität besitzen, ist nicht die Folge eines Unglücks, sondern einer falschen Ideologie. Das Hauptprinzip der modernen Stadtplanung ist Vermassung durch funktionale Zonierung gewesen. Sie ist der Ausdruck einer alles dominierenden industriellen Ideologie. Damit lassen sich gut Industriezonen mit riesigen Bauplätzen für gro§e Organisationen planen, aber das genügt nicht, um eine menschliche Gesellschaft zu planen.
Ich meine nicht, da§ die Zonierung im Prinzip falsch ist, aber durch die makrozellulare Planung ist das "Städtische" aus der Stadt verdrängt worden. Der Charakter in einer Stadt entsteht durch ihre vielschichtige Natur und unterschiedliche Fülle. Zu den Gro§en gehören auch die Kleinen. In der modernen Stadtplanung werden die kleinen Unternehmer, Handwerker und Begabungen vernachlässigt, weil sie nur als Überbleibsel der Vergangenheit angesehen wurden. In der Ideologie und in den Lobbys spielten sie keine Rolle. . ...“
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/arch/6072/1.html

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” Denn eidos bedeutet in der alltäglichen Sprache die Ansicht, die ein sichtbares Ding unserem sinnlichen Auge darbietet. Platon mutet jedoch diesem Wort das ganz Ungewöhnliche zu, Jenes zu benennen, was gerade nicht und niemals mit sinnlichen Augen vernehmbar wird. Aber auch so ist des Ungewöhnlichen noch keineswegs genug. Denn idea nennt nicht nur das nichtsinnliche Aussehen des sinnlich Sichtbaren. Aussehen, idea heisst und ist auch, was im Hörbaren, Tastbaren, Fühlbaren, in jeglichem, was irgendwie zugänglich ist, das Wesen ausmacht.:Martin Heidegger - Die Frage nach der Technik Ideen sind die unsichtbaren Gerüste, auf denen das Reale gebaut ist.
Die Architekturgeschichte ist eine Geschichte der wachsenden Perfektionierung von unsichtbaren Gerüsten. Es gibt wirkliche Gerüste wie diejenigen, die während des Bauens die Gewölbe stützen; es gibt industrielle Gerüste wie Fabriken, die Rohmaterialien dazu bringen, sich zu Strukturen und Oberflächen unserer Städte zu kombinieren, zu erhärten und zu formen; und es gibt Informationsgerüste, die Aktivitäten und Interessen der Menschen über riesige Entfernungen und Wissensklüfte hinweg verbinden. transArchitektur, die Architektur jenseits der Architektur, ist eine Architektur der unsichtbaren Gerüste. “
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/arch/6068/2.html

 
  Bruch und Reparatur -
Wohnen an der Front des Denkens 1829, in dem Jahr, als Nikolai Ivanovich Lobachevsky seine Theorie einer nicht-euklidischen Geometrie veröffentlichte, war die einst enge Verbindung zwischen Architektur und dem Rand des Wissens bereits nahezu aufgelöst. Fast gleichzeitig veröffentlichte Victor Hugo 1830 "Notre Dame de Paris", eine Erzählung, die ein architektonisches Werk in Buchform ist. 1832 gab Hugo die zweite und endgültige Fassung von "Notre Dame de Paris" heraus, der er ein Kapitel mit der Überschrift "Ceci Tuera Cela" (Dies wird jenes töten) hinzugefügt hatte. Das ganze Buch, besonders aber dieses Kapitel, setzt sich ausführlich mit der Erkenntnis auseinander, da§ das Buch die Architektur getötet hat. Hugo sagt, McLuhan vorwegnehmend, da§ der langsame Tod der Architektur im 15. Jahrhundert mit der Erfindung der Druckpresse durch Gutenberg begann. Die Reproduzierbarkeit und Allgegenwärtigkeit des Gedruckten verliehen Ideen ein weitaus mächtigeres Verbreitungsmittel als die Architektur. ...
In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts war der Niedergang der Architektur offensichtlich. Vom Thron gesto§en und unfähig, mit den neuen Ideen mithalten zu können, wurde Architektur immer säkulärer und nach immer engeren utilitaristischen Gesichtspunkten gebaut, entfernte sie sich immer weiter vom Einflu§ der au§ergewöhnlichen kontra-intuitiven Vorstellungen, die den ruhigen Gegensatz von Raum und Zeit ersetzten, der vor dem Eintritt der nicht-euklidischen Geometrien vorherrschte. Ihrer klassischen Rolle als gebaute Offenbarung des Denkhorizonts beraubt, verfügte Architektur nicht über die materiellen Mittel, der Wissenschaft in die exotischen Bereiche der Raum-Zeit/Masse-Energie-Relativität, der Quantenmechanik und der seltsamen Welt zu folgen, die wir heute das Standardmodell nennen. Im Westen hatte die Architektur in einer gebauten Form das kosmologische Wissen jeder geschichtlichen Epoche dargestellt, zumindest seitdem Pythagoras erkannt hatte, da§ die Harmonien durch das Verhältnis ganzer Zahlen bestimmt waren. Die Zahl erzeugte über die Struktur der Welt Musik. Platons Darstellung des Verhältnisses zwischen Zahl, Musik und Kosmologie in seinem Dialog Timaios hallte bis zum 19. Jahrhundert im architektonischen Denken wieder: Architektur sollte die gebaute Widerspiegelung der besten Erkenntnis sein, die Menschen von der Struktur des Universums besassen. Platon erwartete nicht, da§ das menschliche Wissen statisch sein würde, auch wenn er sich vorstellte, da§ die ideale Welt dies wäre. Zu Beginn des Timaios macht er deutlich, da§ die im Folgenden ausgeführte Theorie nur eine "wahrscheinliche Erzählung" sei. Sie sei zwar so gut, wie man sie zu hören erwartet, aber bleibe nichtsdestoweniger eine Erzählung, weil Menschen niemals die Wirklichkeit vollständig erkennen können. Diese Annahme impliziert, da§ dann, wenn sich das menschliche Wissen verändert, so bruchstückhaft und fehlerhaft es auch sein mag, auch die damit zusammenhängende Architektur sich verändern müsse: eine langsame Kunst, die dem langsamen Wachstum der menschlichen Erkenntnis folgt. Zwischen dem Beginn und dem Ende des 19. Jahrhunderts verschwand eine ganze Welt und alle ihre stabilisierenden Konzepte zeigten sich lediglich als Sonderfälle von umfassenderen Strukturen, die sich durch Wandel und Variabilität auszeichnen. Es zeigt sich, da§ die Euklids Geometrie, die man für die einzig mögliche hielt, nicht einzigartig war. Saccheri, Gauss, Bolyai und Lobachevsky entdeckten, da§ andere konsistente Geometrien entwickelt werden können, die nicht auf dem fünften Axiom Euklids über parallele Geraden beruhen. Die Macht Euklids über den westlichen Geist war enorm, jedoch überzeugt sich Saccheri selbst, da§ er falsch lag, wagte es Gauss nicht, seine Entdeckungen zu veröffentlichen, resignierte Bolyai, nachdem er von Gauss nicht anerkannt wurde, und realisierte man nicht gleich die Bedeutung des Werks von Lobachevsky. Erst durch Georg Bernhard Riemann wurde 1866 der Begriff des Raums mit n-Dimensionen verallgemeinert. Minkowski führte die Zeit als vierte Dimension ein und vereinte Raum und Zeit in der Raumzeit, aber das war ein ganz anderer Ansatz als der, da§ der Raum mehr als drei Dimensionen haben kann. Einstein verwendete die Entdeckungen von Riemann und Minkowski bei der Formulierung der Relativitätstheorie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollte David Hilbert einen unendlich dimensionierten Raum vorschlagen. Zur Zeit von Heisenberg und Gödel wurde Gewi§heit durch Wahrscheinlichkeit ersetzt und gezeigt, da§ die Vernunft Grenzen und Inseln besitzt. Die Zeit zwischen der Entwicklung nicht-euklidischer Geometrien und der Gegenwart war eine Periode des wachsenden Abstands zwischen dem, wie wir die Welt erkennen, und dem, wie wir diese Erkenntnis architektonisch zum Ausdruck bringen. Erst jetzt, mit der Ankunft des Cyberspace als einem neuen öffentlichen Raum, kann dieser Abstand auf der Suche nach einer angemessenen architektonischen Darstellung überbrückt werden. Weil gezeigt werden konnte, da§ verschiedene Geometrien theoretisch gültig sind, wurde die Lösung der Frage, welche unser Universum beherrscht, ein empirisches Thema. Für viele Mathematiker und Nicht-Mathematiker war die Erkundung einer vierten räumlichen Dimension ein natürlicher Ausgangspunkt. Während des 20. Jahrhunderts fand die vierte Dimension viele Interpretationen und beeinflu§te viele Denker und Künstler, aber nur wenige Architekten. Die meisten Bemühungen waren jedoch impressionistisch und auf einer schmalen mathematischen Grundlage. Selbst wenn diese Bemühungen ein tieferes mathematisches Verständnis zeigten, stellte die inhärente Schwierigkeit, zu einer Erfahrung von vierdimensionalen Phänomenen zu gelangen, für die Vorstellungskraft ein ernstes Problem dar. Auch wenn die Vorstellungskraft solche Grenzen überwunden hat, gab es keine Möglichkeit, wie die Ergebnisse solcher Gedankenexperimente in die Alltagserfahrung eindringen konnten. Der gegenwärtig stattfindende Übergang von der Energie zur Information hat diese Bedingungen verändert. Wir haben einen Raum innerhalb der Information entdeckt, der frei ist von den Beschränkungen der materiellen Welt und der die Erkundung von alternativen Gesetzen fördert. Innerhalb dieses Raums haben wir auf der Suche nach einer seinem Wesen angemessenen Architektur einen neuen öffentlichen Bereich geschaffen. Was diesem Raum natürlich zu sein scheint, zeigt viele der Eigenschaften eines mehrdimensionalen, gekrümmten Raums. Architekten sind mit dem Problem vertraut, einem zweidimensionalen Plan eine dritte Dimension hinzuzufügen. Wie aber lässt sich, nachdem der Plan jetzt tot ist, eine vierte Dimension hinzufügen? Eine solche Frage fordert alle Aspekte unserer Disziplin heraus. Es gibt keine theoretischen, praktischen oder pädagogischen Modelle für solche Erkundungen, was genau der Grund ist, warum solche Erkundungen interessant und wichtig sind.

http://www.heise.de/tp/deutsch/special/arch/6068/5.html

 

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